INFORMATIONEN UND ANMELDUNG

30. Juni – 01. Juli 2023
„Man kann in ein Kind nichts hineinprügeln, aber herausstreicheln“ (A.Lindgren)
Traumasensibler Umgang mit Regeln, Grenzen und Konsequenzen
FORTBILDUNGSNUMMER: 145
75 % der betreuten Mädchen und Jungen in der Kinder- und Jugendhilfe haben nach einer Studie[1] traumatische Lebenserfahrungen. Die Folgen dieser Belastungen zeigen sich in den Überlebens- und Bewältigungsstrategien der Mädchen und Jungen. Oftmals führen diese Strategien die Mitarbeitenden an Belastungsgrenzen. Äußere Sicherheiten helfen Fachkräften und Kindern, sich zu stabilisieren und inneren Halt zu entwickeln.
Unsicherheit bei den Kindern verunsichert auch die Fachkräfte. Das Erleben von Ohnmacht und Hilflosigkeit wird in dieser Dynamik dann mit Regeln und Konsequenzen / Strafen zu kompensieren versucht. Dies kann die Ohnmacht und Hilflosigkeit verstärken und in eine Eskalationsspirale führen.
Im Seminar beschäftigen wir uns damit, wie ein traumapädagogischer Umgang mit Regeln und Konsequenzen gestaltet werden kann, der ein Ausstieg aus dieser Eskalationsspirale ermöglicht.
Dabei berücksichtigen wir die Erkenntnisse der traumapädagogischen Bezugswissenschaften und Wurzeln, insbesondere die
- Bindungstheorie
- Psychoanalyse
- Psychotraumatologie
- Humanistische Psychologie und Pädagogik
- Das Konzept der Selbstbemächtigung
Wir setzen uns mit Grenzen, Regeln, Strukturen und Konsequenzen auseinander. Das Praxiswissen der Teilnehmenden und Beispiele aus dem beruflichen Alltag bilden dafür den Bezugsrahmen.
Methoden
Wir arbeiten mit Referaten, in Kleingruppen, mit Rollenspielen, Übungen u. v. a. m. Die Arbeit mit den konkreten Mädchen und Jungen ist zentraler Bestandteil der zwei Tage.
[1] Jaritz, Wiesinger, Schmid; Traumatische Lebensereignisse bei Kindern und Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe; in: Trauma und Gewalt Heft 4 November 2008
30. Juni 2023 | 10.00 – 17.30 Uhr |
01. Juli 2023 | 09.00 – 16.30 Uhr |
Preis: 250€ (inkl. Arbeitsmaterial) | |
Referent: Hans-Jörg Koten |